Unsere Projekte > 2013-2014 > Talkercamps

Zurück zur Projektübersicht

*Was ist UK?

Unterstützte Kommunikation (abgekürzt UK) ist die deutsche Bezeichnung für das internationale Fachgebiet Augmentative and Alternative Communication (AAC). Wörtlich übersetzt bedeutet der englische Fachausdruck „ergänzende und ersetzende Kommunikation“, womit alle Kommunikationsformen gemeint sind, die fehlende Lautsprache ergänzen (augmentative) oder ersetzen (alternative).

Unterstützte Kommunikation ist somit der Oberbegriff für alle pädagogischen oder therapeutischen Maßnahmen zur Erweiterung der kommunikativen Möglichkeiten von Menschen, die nicht oder kaum über Lautsprache verfügen. Beispiele sind die Einführung von Bild- oder Symbolkarten oder einer Kommunikationstafel zur Verständigung, die Versorgung mit einem Sprachausgabegerät oder die Ergänzung der Lautsprache durch das Gebärden von Schlüsselwörtern. Außerdem bezeichnet der Terminus den Prozess der Kommunikation mit Mitteln Unterstützter Kommunikation (z. B. in der Wendung unterstützt kommunizierende Menschen). (https://de.wikipedia.org/wiki/Unterstützte_Kommunikation)

Rollipop- Talkercamps: UK* praktisch

Seit 1990 führte der Rollipop e.V bislang insgesamt 20 sogenannte TALKERCAMPS durch. Typisch für die Rollipop Talkercamps ist, dass (Unterstützte) Kommunikation (UK) für die Teilnehmenden nicht zentrales Thema des Wochenendes ist, sondern als Vehikel zur Partizipation fungiert.

So bewerben wir unsere Camps (zwei Beispiele):


Talkercamp I : Außerirdischen auf der Spur

Zielgruppe: Kinder und Jugendliche
Ort: Jugendherberge Bad Münstereifel
„Talker“ sind tolle Sprechcomputer mit Sprachausgabe für Menschen, die sich über Mundsprache nicht verständlich machen können. Wir werden an diesem Wochenende vermutlich auf Aliens treffen, mit denen wir uns mittels Elektronik verständigen wollen. Anschließend begleiten wir sie zum Radioteleskop Effelsberg, von wo sie „nach Hause telefonieren“ können.

Wir laden Euch ein zu einem außergewöhnlichen Freizeitwochenende, bei dem ALLE Teilnehmer Talker ausprobieren können. Es wird spannend!

Talker Camp II : Rollipop und die Detektive

Zielgruppe: Kinder
Ort: Jugendherberge in Xanten
An diesem Wochenende geht es auf eine spannende Detektivreise:
Spitze deine Ohren und schärfe deinen Blick, damit Du die Geheimnisse lüften kannst. Gemeinsam werden wir die Rätsel lösen!

Dabei spielt es keine Rolle, ob Du mit dem Mund, mit den Händen oder mit einem Computer sprichst – Hauptsache Du hast Spaß und bringst gute Laune mit!

Interesse? Vorsicht!!! Hier kommt die ganze Wahrheit über Rollipop Talkercamps:

Warum also tun wir uns das seit vielen Jahren an?

Weil es Spaß macht, sich in "blind date"- Situationen zu begeben, im Team eng zusammen zu arbeiten, unabhängig von Killerphrasen wie: "Das haben wir alles schon probiert!" motiviert, empathisch, kompetenzorientiert und unvoreingenommen jedem Einzelnen die aktive Partizipation am Gruppengeschehen zu ermöglichen.

Dabei ist uns das anschließende Gespräch mit Bezugspersonen wichtig, um Ideen für die weitere UK- Förderung diskutieren zu können.

Aber auch die mundsprechenden Kinder und Jugendlichen profitieren von den Talkercamps: Sie fahren nicht mit, weil sie gerne "mit komplex Behinderten" zusammen sind, sondern weil das Freizeitangebot und natürlich auch die Talker sie interessieren. Spielerisch entwickeln sie durch das gemeinsame Tun Empathie und Sympathie, indem sie Partizipationsmöglichkeiten für die unterstützt sprechenden Teilnehmer mit überlegen; sie lernen durch Ausprobieren oft erstmals kennen, wie es ist, mit einem Rollstuhl zu fahren, probieren beim Frühstück aus, mal nur mit dem Talker sprachlich "klarzukommen" und genießen auch die intensive Betreuung.

Eingebunden in das Projekt „UK- Scout“ des Dachverbandes für UK ISAAC-GSC e.V. haben die zwei geplanten Talkercamps unterstützt sprechende Experten in eigener Sache im Leitungsteam. Anders als in zeitlich oft befristeten schulischen Fördersituationen kommt daher dem Prinzip des Modelling bei den Talkercamps noch einmal besondere Bedeutung zu, weil die Förderung hier wesentlich intensiver ist.